Akis wollte mich nun zu einem weiteren Danidorf
bringen, in dem sich ebenfalls eine Mumie befand. Da es schon später Nachmittag war, disponierten wir um und machten uns auf den Weg in ein Dorf, wo es einfache Unterkünfte zum Übernachten gab. Da die Abendsonne schon ziemlich tief stand, begleiteten uns Schwärme von Moskitos. Als wir das Dorf erreichten war es schon dunkel, gut das Akis sich auskannte. Vor der kleinen Herberge wurden wir fast von einem Dutzend halb verwahrloster Hunde begrüßt, darunter spindeldürre Kreaturen. Wir waren die einzigen Gäste. Hier gab es sogar lauwarme Coca Cola und elektrischen Strom. Am nächsten Tag, nachdem wir unsere Wasserflaschen wieder gefüllt hatten, machten wir uns für das nächste Abenteuer bereit. Der schmale holprige Weg war von einer mächtigen Gebirgskette umgeben. Wir befanden uns auf ca. 1600 m Höhe. Ständig hatte ich klebrige Spinnengewebe, die an unsichtbaren Fäden zu hängen schienen, in meinem Gesicht. Um besser fotografieren zu können, lief ich vor Akis. Bald erreichten wir eine weite Tallandschaft. Unterdessen stand die Sonne schon so hoch, dass der Rest des in Schräglage liegenden Weges zu einem schweißtreibenden Unternehmen wurde. Am hellblauen Himmel, an dem keine Wolke zu sehen war, vor den hohen, schroffen, aschgrauen Felswänden kreiste ein prachtvoller Adler im eleganten Suchflug. Der geschickte Luftjäger hatte offensichtlich Beute ausgemacht und stürzte sich pfeilschnell im rasanten Jagdflug, mit weit nach vorne gestreckten Fängen, in eine Graswiese. Er hatte eine fette Maus geschlagen. Nach einem anstrengenden Fußmarsch erreichten wir das hinter einem Fluss liegende Dani-Dorf. Durch die geringe Strömung war das Wasser so dreckig, dass man keine Gelegenheit für eine Erfrischung hatte. An dieser Stelle war der träge fließende Fluss sehr tief. Deshalb hatten sich die Danis aus langen Bambusstangen, die mit Lianen verknüpft waren, eine kunstvolle Brücke gebaut. Als wir sie überqueren wollten, kam ein Wächter, der sich im Gebüsch versteckt hatte, auf uns zu und verlangte so einen hohen Brückenzoll, dass wir uns nicht einigen konnten. Um seine Autorität zu unterstreichen, hatte er sich ![]() Als wir die unasphaltierte Straße erreichten, hielt Akis ein Taxi an. Nach 20 Minuten waren wir in Akima, na, das war ja einfach. Noch 5 Minuten laufen und wir waren am Ziel. Am Eingang stand ein kleinwüchsiger Dorfbewohner, der schon von weitem ![]() Am Abend waren wir wieder in Wamena und Akis begleitete mich noch bis in meine einfache Unterkunft, wo eine erfrischende Dusche auf mich wartete. Die Hochlanddörfer der Danis erreicht man vom Flughafen Sentani in Jayapura mit Merpati Airlines nach Wamena. Der Flug dauert ca. 45 Minuten. ![]()
Verstümmelte Finger einer Danifrau. Die fehlenden Glieder wurden mit einem Steinbeil abgehackt und bei der Verbrennung eines verstorbenen Familienmitgliedes mit in die Feuersbrunst gegeben, um die böswilligen Gottheiten des Todes zu besänftigen. |
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